In der Juniorforschungsgruppe Zellskeletale Fasern wird die Juniorprofessorin Franziska Lautenschläger Polymerstrukturen in Zellen, das sogenannte Zytoskelett, erforschen.
Gesamte Pressenotiz
Das INM hat eine neue Juniorforschungsgruppe eingerichtet, um dem Gebiet Medizin relevante Materialien mehr Gewicht zu verleihen: In der Forschungsgruppe Zellskeletale Fasern wird die Juniorprofessorin Franziska Lautenschläger Polymerstrukturen in Zellen, das sogenannte Zytoskelett, erforschen. Sie untersucht den Einfluss dieses Zellbestandteils auf entscheidende Vorgänge wie zum Beispiel die Migration von Immunzellen oder das Anhaften von Krebszellen. Dazu beobachtet sie diese faserförmigen Strukturen in höchster Auflösung und untersucht unter anderem deren physikalische Mechanismen wie die Auf- und Abbaudynamik oder deren Vernetzung untereinander. Außerdem wird das Team um Lautenschläger die Reaktionen von Zellen und den zellskeletalen Fasern auf äußere Einflüsse testen.
„Wir freuen uns, dass Frau Lautenschläger mit ihrer ausgewiesenen Expertise die Forschung an der Grenze zwischen Materialien und Zellen am INM verstärkt“, sagt Aránzazu del Campo, wissenschaftliche Geschäftsführerin am INM. Die Forschungserkenntnisse von Lautenschläger seien für zukünftige medizinische Therapien bei Krebserkrankungen von hoher Bedeutung. Das zeige sich auch in dem kürzlich bewilligten Sonderforschungsbereich 1027 an der Universität des Saarlandes: Darin untersuchen Physiker, Mediziner, Biologen und Bioinformatiker grundlegende Prozesse in Zellen. Neben Lautenschläger und del Campo ist auch Niels de Jonge vom INM an diesem SFB beteiligt, den die Deutsche Forschungsgemeinschaft mit insgesamt zehn Millionen Euro in den nächsten vier Jahren fördert.
Kurzvita
Franziska Lautenschläger studierte Physik in Leipzig und Toulouse. 2011 promovierte sie an der Universität Cambridge in Biophysik. Danach arbeitete sie als Postdoc am Institut Curie in Paris. 2013 erhielt sie eine Juniorprofessur an der Universität des Saarlandes im Fachbereich Experimentalphysik. Mit der zusätzlichen Leitung der Juniorforschungsgruppe am INM ermöglichen sich ihr nun weitere Forschungsmöglichkeiten in enger Kooperation mit Chemikern und Materialforschern.
Das INM – Leibniz-Institut für Neue Materialien mit Sitz in Saarbrücken ist ein internationales Zentrum für Materialforschung. Es kooperiert wissenschaftlich mit nationalen und internationalen Instituten und entwickelt für Unternehmen in aller Welt. Die Forschung am INM gliedert sich in die drei Felder Nanokomposit-Technologie, Grenzflächenmaterialien und Biogrenzflächen. Vier Leitthemen bestimmen dabei die aktuellen Entwicklungen: Neue Materialien für Energieanwendungen, Neue Konzepte für medizinische Oberflächen, Neue Oberflächenmaterialien für tribologische Systeme sowie Nano-Sicherheit und Nano-Bio.
Das INM ist ein Institut der Leibniz-Gemeinschaft und beschäftigt rund 230 Mitarbeiter.
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