Erster internationaler INM-Fellow stärkt gemeinsame Forschung an anregbaren Partikeln

Zum ersten Mal benennt das INM einen internationalen INM-Fellow: Nicolas Völcker vom Melbourne Centre of Nanofabrication, Australien, wird mit dem Programmbereich Strukturbildung an Partikeln forschen, die nur dann Wirkstoffe abgeben, wenn sie durch elektromagnetische Strahlung angeregt werden.

Gesamte Pressemitteilung

Am Ende der vierjährigen Kooperation soll ein gemeinsames Forschungslabor stehen, das die Herstellung und das Erproben solcher Partikel ermöglicht. Völcker ist der vierte INM-Fellow.

„Die Möglichkeiten in Melbourne ergänzen die Methoden des INM hervorragend“, sagt Professor Völcker. In seiner Gruppe untersucht der Chemiker den Einsatz anregbarer Partikel für die Pharmazie. Außerdem kann er am Melbourne Centre for Nanofabrication sehr genau definierte Nanostrukturen herstellen, um die Anregung genauer zu testen.

„Deshalb ergänzen sich unsere Kompetenzen sehr gut. Wir profitieren gegenseitig vom technischen und wissenschaftlichen Know-how des anderen“, bringt Tobias Kraus, Leiter des Programmbereichs Strukturbildung die Kooperation auf den Punkt. „Sie versetzt uns in die Lage, unsere Forschung gewinnbringend zusammenzuführen und Innovationen anzustoßen.“ Eduard Arzt, Wissenschaftlicher Geschäftsführer des INM, ergänzt: „Mit der Benennung von Professor Völcker als erstem INM-Fellow aus dem Ausland bekräftigen wir unsere internationale Ausrichtung.“

Für die anregbaren Partikel fertigen die Forscher Nanopartikel aus Metall und beladen diese mit aktiven Molekülen, zum Beispiel pharmazeutischen Wirkstoffen oder Korrosionsschutzstoffen.

Anschließend werden die Nanopartikel in Träger eingebracht. Nur bei Anregung mit elektromagnetischer Strahlung gelangen die Wirkstoffe oder die angeregten Partikel durch die Träger hindurch an den Zielort. Solche anregbaren Partikel ermöglichten zum Beispiel, Krebstherapien schonender zu machen und einer Überdosierung vorzubeugen. Dieses Konzept der kontrollierten Freigabe von Wirkstoffen ließe sich auch auf Schutzschichten übertragen: Statt wie bisher Nanopartikel in Träger einzubringen, die ständig aktive Stoffe wie Metallionen freisetzten, erlaubten die anregbaren Partikel eine Freisetzung kontrollierter Mengen phasenweise bei Bedarf.

Zur Person

Nach seinem Studium an der RWTH Aachen und am Scripps Research Institute in La Jolla, Kalifornien, hat Nicolas Völcker eine akademische Karriere in Australien verfolgt. Seit 2008 ist er Full Professor in Adelaide, erst an der Flinders University und später an der University of South Australia. Seit Anfang diesen Jahres ist er Direktor am Melbourne Centre for Nanofabrication, Australien und Professor an der Monash University. Professor Völcker ist durch frühere Forschungsaufenthalte am INM als Humboldt-Stipendiat eng mit dem Programmbereich Strukturbildung verbunden.

Zum INM-Fellowship

Das Modell INM Fellow steht Professorinnen und Professoren aller Universitäten offen, deren Forschungsthemen die des INM ergänzen. Es beinhaltet einen Doktorandenplatz am INM und ermöglicht es dem INM-Fellow, auf das fachliche und technische Know-how am INM zuzugreifen. Nach zwei Professoren und einer Professorin von der Universität des Saarlandes (Guido Kickelbick, Professor für Anorganische Festkörperchemie, Daniel Strauss, Professor für Systemische Neurowissenschaften und Neurotechnologie, Karin Jacobs, Experimentalphysik) ist Nicolas Völcker der erste Wissenschaftler aus dem internationalen Bereich, der das INM-Fellowship für die gemeinsame Forschung nutzt.

Ihre Ansprechpartner
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Dr. Carola Jung

[email protected]

Tel.: 0681-9300-506

Leiter Strukturbildung

Prof. Dr. Tobias Kraus

[email protected]

Tel.: 0681-9300-389

INM-Fellow

Prof. Dr. Nicolas Völcker

Monash University

Melbourne Centre for Nanofabrication

Monash Institute for Pharmaceutical Sciences

[email protected]

Bild
Nicolas Völcker, INM-Fellow; Quelle: privat
Nicolas Völcker, INM-Fellow; Quelle: privat